Die SGA 91 auf großer Deutschland(agrar)tour

Foto: Malte Ehlers Details anzeigen
Foto: Malte Ehlers
Foto: Malte Ehlers
Foto: Malte Ehlers
Nr.103  | 23.02.2022  | FSA  | Fachschule für Agrarwirtschaft des Landes MV "Johann Heinrich von Thünen" Güstrow-Bockhorst

Am 07.11.2021 war es endlich soweit! Wir, die meisten Schüler der SGA 91, eine Adoptivschülerin aus der SGA 92 und unser stellvertretender Klassenlehrer Herr Hein, sind in Güstrow-Bockhorst in eine unvergessliche Studienreise quer durch Deutschland aufgebrochen. Unterwegs waren wir mit 2 großen Autos. Unser 1. Ziel hieß „Hamburg-meine Perle“! Am Rande der Stadt liegt der Hof Wörmbke. Der Junior-Betriebsleiter Jakob, der selbst frisch gebackener Agrarbetriebswirt ist, zeigte uns den sehr interessanten Bullenmastbetrieb in den „Elb-Marschen“. Nach einem intensiven Austausch ging es für uns weiter nach Bielefeld. Hier bezogen wir am Abend eine Zentrale und moderne Jugendherberge im Stadtkern. Nachdem wir uns kurz mit der Lage vertraut gemacht haben, ging es Richtung Lage zu den beiden Geflügelbauern Sebastian Horn und Sven Meyer zu Evenhausen. Sebastian zeigte uns seinen nagelneuen Legehennenstall und danach ein sehr gutes Restaurant in der Nähe. Der gesellige Abend war der perfekte Abschluss des 1. Reisetages.

Am 2. Tag stand nach dem Frühstück die Betriebsbesichtigung des Biohofs der Familie Bobbert an! Dieser befindet sich direkt in Bielefeld-Quelle. Der Betrieb hat sich auf die Direktvermarktung im eigenen Hofladen spezialisiert. Wir konnten viele neue Eindrücke mitnehmen und haben viele Vermarktungstipps erhalten. Nach der Ausfahrt auf die Gemüsefelder des Betriebs, sind wir ins Sauerland gefahren. Marie vom Tiggeshof wartete schon mit dem nächsten Highlight unserer Fahrt auf uns. Wir haben die Ehre gehabt, hauseigene Wagyu-Burger zum Mittag zu verspeisen. Dies war ein kulinarischer Höhepunkt unserer Fahrt. Und es ist definitiv zu empfehlen! Nachdem wir gut gestärkt waren, ging es Berg auf! Zum Herz des Bauernhofes, dem „TiBaKi“. Marie Tigges und ihre Eltern haben neben den Milchkühen, Mastrindern und Hühnern nämlich auch noch einen Bauernhofkindergarten. Ein wunderbares Projekt für die Zukunft. Als die Kraniche über den Berg zogen um mit uns in Richtung Süden zu ziehen, brachen wir nach Schwäbisch Hall in Baden-Württemberg auf! Hier kamen wir im Hotel Sonneneck für die nächste Nacht unter. Am Dienstagvormittag hat uns Michael Reber nicht nur seinen Betrieb gezeigt, sondern ist mit uns auch in die Tiefen der regenerativen Landwirtschaft eingetaucht. Wir haben einen exklusiven Auszug seiner Bodenfruchtbarkeitsseminare erhalten und durften ihn mit unseren Fragen löchern! Über die Mittagsstunden ging es dann noch in das historische Stadtzentrum von Schwäbisch Hall. Das Workout mit den vielen Treppenstufen der Stadt hat uns die nächste Etappe etwas erleichtert. Wir waren nun Richtung Bayern unterwegs und unser Ziel war die Oberpfalz, aber erst wollten wir uns noch einen ganz besonderen Milchviehbetrieb in der Nähe des Ammersees anschauen. Die Familie Holzheu hat hier vor ein paar Jahren mit ihrem Nachbarn zusammen, einen gemeinsamen Kuhstall erbaut. Dadurch lassen sich betriebswirtschaftlich viele Vorteile erzielen und trotzdem managen sie ihre Milchviehherden immer noch betriebsindividuell. Das spart nicht nur Kosten, sondern ist auch hochgradig effizient! Am späten Abend sind wir dann im wunderschönen Hotel „Zum Alten Fritz“ für die nächsten 2 Nächte eingezogen.

Für den 4. Tag unserer Reise war eigentlich eine Werksbesichtigung bei der Firma Horsch geplant. Da dort allerdings ein größerer Ausbruch von Corona-Neuinfektionen grassierte, haben wir einen wunderbaren Vormittag nur für uns allein im Kletterpark Hirschau gehabt. Nachdem wir die Baumwipfel bezwungen hatten, ging es für uns noch ganz spontan auf die benachbarte Sommerrodelbahn. Auch diese wurde nur für uns erneut angeschmissen und wir hatten eine „Riesen-Gaudi“! Am späten Nachmittag ging es dann zu Leo Rösel und seinen Eltern. Der Familienbetrieb bewirtschaftet neben der Biogasanlage und dem Ackerbaubetrieb, der sich in der Umstellung auf den ökologischen Landbau befindet, auch die Waldwirtschaft! Auch das war ein ganz neuer Berührungspunkt für uns norddeutsche „Großflächendesigner“! Wir haben den Abend im hoteleigenen Restaurant verbracht und haben eine wunderbare zweite Nacht im Hotel verbracht. Nach dem Frühstück am Donnerstag haben wir vom Chef des Hauses noch einen Rundgang durch die betriebsinterne Fleischerei erhalten. Hierbei erklärte er uns seine regionale Betriebsphilosophie und überzeugte mit Qualität!

Vor uns stand nun die Etappe nach Sachsen-Anhalt. Der Betrieb von Mathias Saudhof an der Saale hatte seine Tore und Türen für uns schon geöffnet. Ein sehr interessantes Arbeitsgerät war nicht nur der nagelneue Mähdrescher, sondern auch ein Feldroboter, der selbstständig Rüben aussät und dieses auch vom Unkraut befreit. Nach der Stärkung im Partyraum, ging es zum richtig starken Boden! Wir durften uns ein Bodenprofil von einem 95-er Boden in der Magdeburger Börde ansehen und die Herzen der Ackerbauern unter uns schlugen höher! Bevor wir unsere Reise am Freitag im Deutschen Bundestag in Berlin beendeten, waren wir noch beim Kürbishof Riecke in Nuthetal. Durch eine persönliche Führung durch das ziemlich leere Reichstagsgebäude wurde das Ende der Studienreise auch durch die Generalprobe der Bundeswehr für ein Gelöbnis am Abend gekrönt!

Wir werden diese Woche lange in Erinnerung behalten und bedanken uns bei allen, die diese Fahrt ermöglicht haben. Ein besonderer Dank gilt Herr Hein, für die super Begleitung!

Text: Christian Braune