23.-27.10.2023 Studienfahrt der SGA 12: eine gelungene Gemeinschaftsaktion

Bildbeschreibung: Die Teilnehmenden der Studienfahrt der Klasse SGA 12 stehen mit ihrer stellvertretenden Klassenlehrerin Claudia Vanselow vor einer selbstfahren-den Feldspritze der Firma Horsch.       Foto: Cordelia Dienstbier, Fa. Horsch Details anzeigen
Bildbeschreibung: Die Teilnehmenden der Studienfahrt der Klasse SGA 12 stehen mit ihrer stellvertretenden Klassenlehrerin Claudia Vanselow vor einer selbstfahren-den Feldspritze der Firma Horsch. Foto: Cordelia Dienstbier, Fa. Horsch
Bildbeschreibung: Die Teilnehmenden der Studienfahrt der Klasse SGA 12 stehen mit ihrer stellvertretenden Klassenlehrerin Claudia Vanselow vor einer selbstfahren-den Feldspritze der Firma Horsch.       Foto: Cordelia Dienstbier, Fa. Horsch
Bildbeschreibung: Die Teilnehmenden der Studienfahrt der Klasse SGA 12 stehen mit ihrer stellvertretenden Klassenlehrerin Claudia Vanselow vor einer selbstfahren-den Feldspritze der Firma Horsch. Foto: Cordelia Dienstbier, Fa. Horsch
Nr.126  | 10.11.2023  | FSA  | Fachschule für Agrarwirtschaft des Landes MV "Johann Heinrich von Thünen" Güstrow-Bockhorst

Freitag 27. Oktober

15 Uhr: Zwei Kleintransporter rollen auf das Schulgelände. Ende der Studienreise der SGA 12. Ich blicke in zufriedene Gesichter. Einhelliges Fazit nach rund 2.000 km Fahrt: Eine gute Aktion. Alle zusammen haben wir das doch prima hingekriegt! Bei einigen schwingt etwas Wehmut mit: Vielleicht war das die letzte Klassenfahrt „ever“.

Montag 23. Oktober

Vier Tage zuvor: Nach Wochen der Vorbereitung, nach zahlreichen Terminabsprachen und Telefonaten starten wir in’s 250 km entfernte Angermünde. Unsere erste Station: Hemme Milch GmbH & Co.KG. Firmengründer Gunnar Hemme persönlich führt uns über den Betrieb. Für Fachgruppen nimmt er sich die Zeit. Nach einer kurzen Einführung in die Geschichte des traditionsreichen Betriebes besichtigen wir die Molkerei, den Milchviehstall mit 590 Kühen und den noch im Aufbau befindlichen Außenbereich für Kinder und Familien, wo Hemme der städtischen Bevölkerung Landwirtschaft „begreifbar“ machen will. Eine Verkostung von Milch und Joghurt im betriebseigenen Hofcafé runden den Besuch ab.

Am Nachmittag steht die Besichtigung des Bauernhofs Nelben in Könnern auf dem Programm, der seit 1991 von Familie Saudhof bewirtschaftet wird. Marie Saudhof, zukünftige Betriebsleiterin, macht uns mit ihrer Philosophie vertraut: Ökologisches Wirtschaften in einer Gegend mit 170 mm Jahresniederschlag, Bodenschonung, Kreislaufwirtschaft, vielfältige Kulturen. Wir fahren mit ihr durch’s Gelände sehen Hirsefelder, Sonnenblumen und das Damwildgehege. Kopfschüttelnd berichtet die junge Frau von Kunden, die sich im Hofladen gnadenlos bedienen ohne zu bezahlen.

Dienstag 24. Oktober

Nach Übernachtung in Leipzig machen wir uns auf zum „Beerenland Schneider“ in Schwabach bei Nürnberg. Der Betrieb wirtschaftet an drei Standorten auf 32 Hektar Am frühen Nachmittag, nach 300 km Fahrt, erwartet uns hier Martin Schneider, zukünftiger Betriebsnachfolger und Absolvent von Triesdorf. Auf dem Gang durch die Selbstpflückplantage sehen wir Heidelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren und Erdbeeren. Der junge Mann berichtet uns, dass beispielsweise 60 % der Heidelbeerernte an der Kasse vorbei direkt in den Mund der Kunden wandert, weshalb er eine „Naschpauschale“ von 2 € einführen musste, um kostendeckend wirtschaften zu können. Ebenfalls zum Unternehmen gehören ein Maislabyrinth und ein Beerencafé. Da mittlerweile Nieselregen eingesetzt hat, sind wir dankbar für die Einladung in die beheizte Werkstatt, wo uns eine köstliche Weißwurstmahlzeit und Brezeln erwarten.

Abends verzaubert uns das mittelalterliche Nürnberg mit seinem Charme. Der Tag klingt aus bei fränkischen Spezialitäten im „Bratwurstglöcklein“ und einem Abendspaziergang zur Kaiserburg.

Mittwoch 25. Oktober

Heute stehen zwei Führungen in der Nähe von Schwäbisch Hall auf dem Programm, weshalb wir zeitig nach dem Frühstück starten müssen. Um 10 Uhr erreichen wir den Hof von Michael Reber in Gailenkirchen, den der Landwirt in sechster Generation führt und für dessen Erhalt er kämpft. „Innovative Landwirtschaft – aus Verantwortung für die Zukunft“, so sein Credo.

Zunächst erfahren wir etwas über die wechselvolle Geschichte des Betriebes, der in den vergangenen Jahrzehnten einige Rückschläge hinnehmen musste, bekommen eine Führung über die Biogasanlage, die heute die Haupteinnahmequelle des Unternehmens darstellt und lernen im abschließenden Vortrag die Philosophie Rebers bezüglich Bodenphysik und -chemie näher kennen.

Am Nachmittag dann Besichtigung des Weingutes Weibler im 30 Minuten entfernten Bretzfeld. Voller Stolz wandert Betriebsgründer Rolf Weibler mit uns durch seine Weinberge. Das ursprüngliche Weinbauunternehmen hat er mittlerweile an seine drei Söhne übergeben und breiter aufgestellt: Wein, Ochs, Event, Energie sind jetzt die Säulen. Beeindruckend der Ochsenstall mit gläserner Schlachtung und die Kellerei. Im Empfangsraum mit Probierstube lassen wir uns die hauseigenen Weine schmecken und so mancher tätigt einen Einkauf für die Lieben zu Hause.

Donnerstag 26. Oktober

Nach Übernachtung und Frühstück in Nürnberg bewegen wir uns nach Osten Richtung Schwandorf, wo heute der Hauptsitz der Horsch Maschinen GmbH auf unserer Agenda steht. Social Media Managerin Cordelia Dienstbier gibt uns zunächst einen Überblick über die Ursprünge und die weltweiten Aktivitäten des Unternehmens, bevor wir einen Blick in das neue Logistikzentrum mit Hochregallager und die Werkshallen werfen dürfen. Fotografieren strengstens verboten, es könnten Prototypen unterwegs sein!  In der firmeneigenen Kantine sind wir anschließend zu einem kostenlosen Mittagessen eingeladen bevor uns wir uns auf den Weg zur letzten Etappe unserer Studienreise machen: Altenburg in Thüringen.

Wir werden schon erwartet als wir nach 3 Stunden Fahrt und einigen Umleitungen auf dem Gelände der Altenburger Brauerei eintreffen. Unser Gästeführer testet kurz, was wir über das Bierbrauen schon wissen, bevor er beginnt über die Bierherstellung im Allgemeinen und über ober- und untergäriges Bier im Besonderen zu fachsimpeln. Wir erfahren, welche Biersorten die Altenburger Brauerei im Angebot hat und welche Herausforderungen der traditionelle Bügelverschluss und das Etikettieren so mit sich bringen. Nach einem kurzen Besuch des Brauereimuseums geht es dann an die Verkostung von fünf verschieden Biersorten inklusive großer Brotzeit.

Danach Einchecken im Hotel und zum Abschluss ein Spaziergang durch das abendliche Altenburg mit Einkehr in Finnegan’s Irish Pub. Eine ereignisreiche Woche mit vielen Eindrücken und Anregungen für den eigenen Betrieb geht zu Ende.

Text: Claudia Vanselow