Schulinterne Fachtagung 2025 unter dem Motto „Nachhaltigkeit und Energieeffizienz praxisnah gestalten“

Schulleiterin Andrea Wurz eröffnet die schulinterne Fachtagung in der Aula auf dem Campus in Bockhorst. Details anzeigen
Schulleiterin Andrea Wurz eröffnet die schulinterne Fachtagung in der Aula auf dem Campus in Bockhorst.
Schulleiterin Andrea Wurz eröffnet die schulinterne Fachtagung in der Aula auf dem Campus in Bockhorst.
Schulleiterin Andrea Wurz eröffnet die schulinterne Fachtagung in der Aula auf dem Campus in Bockhorst.
Nr.152  | 30.10.2025  | FSA  | Fachschule für Agrarwirtschaft des Landes MV "Johann Heinrich von Thünen" Güstrow-Bockhorst

Schulleiterin Andrea Wurz hatte zum Thema Nachhaltigkeit und Energieeffizienz fünf Referenten und eine Referentin eingeladen, rückblickend hätte das Thema auch „Landwirtschaft mit Leidenschaft“ heißen können. Schon mit dem ersten Tagungsbeitrag von Christoph Lemmer, einem ehemaligen Fachschüler aus Bockhorst, wurde deutlich, dass Arbeiten in der Landwirtschaft kein nine-to-five-Job ist, lange Arbeitstage in arbeitsintensiven Zeiten dazu gehören und gut verkraftet werden, wenn die Tätigkeiten mit Begeisterung ausgeübt werden. Er hat den Sprung in die Selbständigkeit gewagt und ist nun erfolgreich und zufrieden in der Beratung von Marktfruchtbetrieben tätig.

Auch die kurzfristig eingesprungene Referentin Dr. Sandra Erdmann schilderte mit Freude ihren beruflichen Werdegang und die Hintergründe, die sie zu ihrer jetzigen Tätigkeit gebracht haben. Ihr Leitspruch für die Tagungsteilnehmer war: „Folge Deinem Herzen“. In ihrem Beitrag ging es um das Bauen von Brücken zwischen Landwirtschaft und Lebensmittelhandwerk und sie stellte ihre Erfahrungen aus dem Programm „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ vor. Zuvor wurde ein Ausschnitt aus dem offiziellen Video dazu gezeigt.

Im Anschluss an eine kurze Pause zog Georg von der Goltz alle Anwesenden in seinen Bann, denn er berichtete aus seinem täglichen Tun in der Gut Barz GmbH & Co. KG in Dahmen. Der Betrieb, der seit 1999 ökologisch wirtschaftet und Mitglied in verschiedenen Ökoverbänden ist, ist Teilnehmer des seit 2013 aufgelegten Programms „Landwirtschaft für Artenvielfalt“. In diesem Zusammenhang werden über EDEKA verschiedene Produkte, unter anderem Fleisch aus seiner Mutterkuhhaltung, vermarktet. Über die Vorgaben der Ökoverbände und des Vermarktungsprogramms hinaus setzt Herr von der Goltz verschiedene weitere Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt um und ist damit ökonomisch erfolgreich. Begleitet wurde er von seiner „betrieblichen rechten Hand“ Phillip Drücker, ebenfalls Fachschulabsolvent, der dafür warb, sich offen gegenüber dem ökologischen Landbau zu zeigen, da auch diese Form der Landwirtschaft viel Freude bereiten kann.

Zum Thema „Dekarbonisierung und Reduktion von Kohlenstoffdioxid in der Industrie und in der Landwirtschaft“ referierte Simeon Vichel, einer der Gründer und COO der ENERGAP Gesellschaft für Energieberatung und Anlagenoptimierung mbH aus Alt Kentzlin. In seinem Vortrag ging er unter anderem darauf ein, warum energieeffiziente Technologien und die energetische Optimierung zukunftsweisend für die Landwirtschaft sind.

Detlef Riesel, Referent im Projektmanagement der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) in Gülzow, berichtete über Fördermöglichkeiten und Beratungsangebote zur einzelbetrieblichen Energiewende. Das aktuelle Bundesprogramm Energieeffizienz und CO2-Einsparung in Landwirtschaft und Gartenbau wird demnächst im Bundesanzeiger veröffentlicht. Somit stehen kürzlich Fördergelder für viele landwirtschaftliche aber auch gartenbauliche Betriebe für Investitionen in energiesparende Technik bereit.

Abschließend stellte Andrea Wurz noch verschiedene Forschungsprojekte, Programme und Möglichkeiten der Zertifizierung der betrieblichen Nachhaltigkeit und Biodiversität vor. Warum sollte sich ein Betriebsleiter mit Nachhaltigkeit beschäftigen? Weil der Nachweis der Nachhaltigkeit Risiken minimiert, den Erhalt des Betriebes sichert und die Landwirtschaft nicht isoliert wirtschaftet!

Text und Foto: Dr. Julia Glatz-Hoppe